1. Sklaven 10


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    Kapitel 10 Was sollte ich machen. Ich hatte nichts in den Händen, um ihr wirklich gefährlich zu werden. Jetzt noch etwas zu holen wäre viel zu spät gewesen. Als konnte ich nur noch tatenlos zusehen, wie Maria die Klinke herunter drückte und die Tür aufmachte. Dabei sah sie mich immer noch an, wollte meine aufkeimende Angst um Mutter und Schwester auskosten. Dabei achtete sie auf nichts anderes und das wurde ihr zum Verhängnis. Wenn es in einer anderen Situation gewesen wäre, hätte ich gelacht, doch jetzt sah ich nur noch, wie eine schwere Bratpfanne aus dem Türrahmen kam und Maria am Hinterkopf traf. Ihr Blick wurde von einem Moment auf den anderen glasig, nur ihr Grinsen verblieb wie zuvor eingemeißelt in ihrem Gesicht. Dann kippte sie einfach nach vorne und wäre beinah noch in ihre eigene Machete gefallen. Mit offenem Mund stand ich da und konnte es nicht glauben, selbst als ich sah, wie Martha aus dem Türrahmen trat und die Pfanne in der Hand hielt, dachte ich noch an eine Erscheinung. Sie hatte ich vollkommen vergessen. Schlau, wie sie war, hatte sie sich aus allem herausgehalten, hatte sich nicht beteiligt. Wie mir Martha später erzählte, hatte sie für sich entschieden, dass sie zu alt wäre, um noch einmal von vorne anzufangen. Sie wollte nicht umherziehen, wollte nicht als ausgestoßene Leben, immer auf der Flucht und Angst vor der Entdeckung. Da nahm sie es sogar auf sich, für uns zu arbeiten. Auf einmal machte Marta dann große Augen und sah an mir vorbei. Als ich ...
     mich umdrehte, wurde mir bewusst warum. Amari kam über den Platz gerannt und hatte das Blasrohr in der Hand, jederzeit dazu bereit, es einzusetzen. Doch als sie Maria auf dem Boden liegen sah, wurden ihre Schritte langsamer. Wenig später stand sie neben Maria, hob ihren Kopf an den Haaren hoch und schien sich darüber zu erkundigen, ob sie noch lebte. Als Maria vor Schmerz aufstöhnte, verzog sie ihr Gesicht, als wenn sie sagen wollte: „Schade!" Mit einem verächtlich klingenden Ton, ließ sie die Haare wieder los und Marias Kopf schlug ungebremst auf den harten Lehmboden auf. Ein dumpfer Ton war zu hören und Maria stöhnte erneut auf. Mutter und Clarice ging es entsprechend gut. Sie saßen in der Baracke und hatten nicht viel von allem mitbekommen. Martha hatte sich die Zeit über um sie gekümmert und so war ihr Zustand weniger bemitleidenswert, als ich zuvor befürchtet hatte. Als ich wieder nach draußen kam und Martha dafür gedankt hatte, was sie für die beiden getan hatte, sah ich Amari, die Maria an Händen und Füßen gefesselt hatte und sie Richtung Wald zog. Ich wusste genau, was sie vorhatte und normalerweise hätte ich sie gewähren lassen, aber mir hingen die Töne aus der Nacht noch in den Ohren. Da ich so etwas nicht noch einmal erleben wollte, sagte ich mit festem Ton: „Nein!" Sofort sah mich Amari zu mir und erkannte, was ich damit meinte, obwohl sie meine Sprache nicht sprach. Sie ließ die Beine los, an denen sie gezogen hatte und machte dazu einen Schmollmund, als wenn man ...
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