1. SAM


    Datum: 26.08.2018, Kategorien: Schwule Autor: moonwhisper

    SAM © by moonwhisper Sam fragte sich immer wieder, wie lange er noch auf ein bisschen Glück warten musste. Er arbeitete in einer kleinen exklusiven Bar in New York als Klavierspieler. Es ging ihm psychisch nicht besonders gut. Seit Andys Tod lebte er in einer ständigen Traurigkeit. Tagelang hatte er sich ins Krankenhaus gequält, wissend dass Andy nicht mehr wiederkam. Er verharrte stundenlang an seinem Bett und hielt ihm die Hände. Er hielt sie ihm, bis zuletzt! In ein paar Tagen nähert sich jetzt der Todestag seines damaligen Freundes. Nach Andys Tod begann die einsamste Zeit in Sams Leben. Er zog sich in sich selbst zurück. Dann tat er nach einiger Zeit das, was er gelernt hatte! Er hatte Musik studiert. Während seines Musikstudiums hatte er Klavierstunden gegeben, dies tat er jetzt wieder. So fand er wieder ein Stück zu sich. Er zog in das alte marode Haus eines älteren Fräuleins, die kaum zu Hause war. So konnte er Klavier spielen, wann er wollte. War sie im Haus und wollte ihre Ruhe haben, hielt sie einfach einen Stock mit einem roten Tuch an sein Schlafzimmerfenster. Stundenlang saß er an seinem heiß geliebten Klavier, spielte vor allem Stücke aus Rock und Pop und war erst zufrieden mit sich, wenn er das Stück richtig verinnerlicht hatte. Er wusste um sein Talent. Doch er hatte niemanden, der ihn bestätigte. Seit Andy, hatte er auch keinen mehr an sich heran gelassen. So verwöhnte er sich selbst. Seine Dildo Sammlung war beachtlich. Sie befriedigten ihn körperlich ...
     und bewahrten ihn gleichzeitig auch davor, verrückt zu werden. Er sagte sich in einem Anflug von Galgenhumor, dass er schließlich in Übung bleiben sollte. Einmal hatte Sam mit Harry, dem Barmanager, über sich gesprochen. Doch dies erwies sich als großen Fehler. Denn Harry mochte ihn nicht und ließ ihn dies bei jeder Gelegenheit spüren. "Du hast Nulltalent, bist überhaupt eine Nullnummer. Ich hätte dich nie eingestellt. Irgendeiner hatte da die Hände mit ihm Spiel. Scheinst einen reichen Mäzen zu haben, der dich mag" Sam hatte ihn einmal sehr deutlich abgewiesen. Harry stand auf solche Männer wie Sam. Kohlschwarze große Augen, dunkelbraune kurze Haare, schlank mit einer sehr dunklen Haut, doch dieser stand nicht auf fettleibige, immer kurzatmige Typen, wie Harry einer war. Er hatte sich neulich erst gegen ihn wehren müssen, hatte ihn vor kurzem in der Toilette in die Enge getrieben. Doch mit einem gezielten Tritt in dessen Eier hatte er ihn in die Flucht geschlagen. Seither hatte er Harry gegen sich. Er passte seit her auf, nicht mit ihm allein zu sein. Andys zweiten Todestag konnte er nicht entgehen. Er wollte eigentlich weinen, doch es kam einfach nichts aus ihm. Tage später setzte er sich in den Central Park unter eine riesige Kastanie, die er schon immer super schön fand. Er war nie mit Andy hier gewesen, immer allein. Er lehnte sich an den Baum schloss die Augen und lies die Tränen aus sich heraus. Langsam zuerst nur rannen sie, doch dann rutschte er am Baum hinunter, ...
«1234...14»