1. HomoLepus 13


    Datum: 24.08.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    Kapitel 28 Anna war nicht da, was mir auch ganz recht so war, denn ich mochte es gerne alleine zu sein, wenn ich nach Hause kam. Die ersten zwei Stunden gehörten mir. Dann packte ich aus, brachte alles soweit in Ordnung, wie es sein sollte und ging in die Küche. Hier setzte ich mich auf einen Küchenstuhl und sah der Kaffeemaschine dabei zu, wie sie mir ein leckeres Heißgetränk zubereitete. Dann holte ich meine Lieblingstasse und goss mir das tiefschwarze Getränk ein. Nur noch etwas Milch die, dem ganzen eine angenehmere Farbe gab und fertig war das, wonach mir gelüstete. Dann setzte ich mich wieder an den Tisch und genoss das belebende Getränk, währen ich nach draußen starrte. Bei Tanja tat sich nichts, was in mir die Vermutung weckte, dass sie nicht zuhause war. Also öffnete ich meinen Laptop und schrieb ihr ein paar Zeilen, damit sie in ihrer Mailkiste sehen konnte, dass ich da war. Ansonsten hatte ich nichts zu tun, außer die Scheine zu zählen, die ich mitbekommen hatte. In diesem Moment war ich mit mir und der Welt zufrieden, besonders als ich mit dem Kaffee fertig war und zum Kühlschrank schritt. Als ich ihn öffnete, fand ich darin alles vorrätig, was ich gerne mochte. So gesehen war ich versorgt und sah dem weiteren Tag genüsslich entgegen. Also stapelte ich mir einige der Köstlichkeiten auf einen Teller, schnappte mir meinen Laptop und verzog mich ins Wohnzimmer um etwas fern zu sehen. Das Mal wieder nichts in der Kiste kam, war nichts so schlimm, denn ich kümmerte ...
     mich sowieso mehr um das, was auf dem Teller war. Der Fernseher lief nur im Hintergrund und erzeugte eine leise, akustische Hintergrundbemalung. Ich hatte zusätzlich mein Mailprogramm angemacht und dieses mit Ton versehen. So wartete ich jetzt darauf, dass es klingeln würde. Aber das tat es nicht. Zum Glück kam Anna gerade wieder und kam sofort zu mir ins Wohnzimmer. Sie hatte sehr gute Laune und plapperte in einer Tour, obwohl sie genau wusste, dass sie keine Antwort bekommen würde, zumindest nicht verbal. Aber wahrscheinlich wollte sie das auch gar nicht. Also musste ich mir jede Menge anhören von dem, was sie so erlebt hatte. Es ging viel um das Studium und diverse Studenten, die ich nicht kannte. Aber die meisten von ihnen wurden als dumm oder doof bezeichnet. Sie bekamen anscheinend alle ihr Fett weg und es war geradezu anregend für mich zu sehen, wie Anna sich langsam aber sicher in Rage redete. Ihr Temperament kam wie eine Springflut aus ihrem Körper heraus und ergoss sich in den Raum. Wenn es nach ihrer Meinung gegangen wäre, dann wären in den Vorlesungen sehr viele Stühle frei geblieben. Zum Anfang fragte ich mich noch, warum sie sich so aufregte, aber mit der Zeit wurde es mir klar. Zwei der männlichen Studenten hatten sie wohl angemacht, nur waren sie wohl viel zu primitiv dabei vorgegangen und hatten Anna mehr verärgert als alles andere. Jetzt machte sie ihrem Ärger Luft und ich war es, der alles abbekam. Da ich aber nicht daran schuld war, dass sie so drauf war, ...
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