Das Mädchen an der Kasse
Datum: 30.05.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: LilahSternchen
herausziehen. Wenn sie hier schon so ein Versteckspiel daraus macht, dann sollte wohl auch ich versuchen, diskret zu sein. "Schönen Abend.", grüße ich sie. "Schönen Abend, was immer er bringt.", antwortet sie vielsagend. In der Tiefgarage ziehe ich erneut meine Geldtasche heraus und schau mir den Zettel genauer an. Es ist ein ganz normales weißes Blatt Papier. Darauf steht: "Habe um 19.30 Uhr fertig. Holst Du mich ab?". Ich bin überrascht, denn es steht auch noch die Handynummer dabei, die ich anrufen sollte, wenn ich nicht kommen kann oder nicht kommen will. Natürlich will ich und natürlich kann ich, wenn sich Elena mit mir treffen will. Aber ich kann mir beim besten Willen keinen Reim darauf machen, was sie von mir will. Sie will sich mit mir treffen. Warum? Wieso? Weshalb? Mir schwirrt der Kopf. Auf dem Zettel finde ich ja auch keinen Hinweis drauf. Es sind noch knapp zwei Stunden bis sie ihren Dienst fertig hat. Jetzt bin ich aufgeregt. Ich werde diese wunderschöne Frau erstmals außerhalb des Supermarktes treffen. Aber ich habe keine Ahnung, was sie vorhat und kann mich deshalb auch kleidertechnisch nicht wirklich darauf einstellen. Da heute Mittwoch ist, wird sie sicher nicht ausgehen wollen. Aber was will sie dann? Nun ja, ich gehe nach Hause und räume etwas auf und mache mich dann etwas schick, aber nicht zu sehr. Ich habe eine lockere Leinenhose und ein passendes Hemd an. Ich habe mich für einen salopperen Freizeitlook entschieden und warte schon fünf Minuten vor ...
der Zeit vor dem Supermarkt. Mein Gott, ich hätte nie geglaubt, dass diese Traumfrau sich mit mir treffen möchte. Ich bin immerhin 39 Jahre alt und damit deutlich älter, als sie. Deshalb hatte ich mich auch damit abgefunden, dass ich sie im Supermarkt sehen und mit ihr zwei Worte sprechen kann, mehr aber nicht. Dass sie sich mit mir treffen würde und sogar sie mich dazu einladen würde, das hätte ich nie zu träumen gewagt. "Hallo, da bist Du ja.", hörte ich schüchtern ihre Stimme hinter mir. "Hallo, schön, dass Du da bist.", sage ich und komme mir etwas blöd vor, denn etwas Besseres ist mir nicht eingefallen. "Du hast Dich sicher gewundert, als Du meinen Zettel gesehen hast. Aber ich wusste nicht, wen ich sonst ansprechen soll. Freunde und Verwandte habe ich nicht und Du machst mir einen vertrauensvollen Eindruck.", meint sie immer noch sehr schüchtern. "Da hast Du gut gewählt. Wie kann ich Dir helfen?", frage ich. "Würdest Du mir zuhören, einfach nur zuhören?", kommt ihre überraschende Frage. "Natürlich. So lange Du möchtest. Wo möchtest Du hingehen?", frage ich. "Ich richte mich ganz nach Dir.", bleibt sie weiterhin zurückhaltend. "Ist es für Dich Okay, wenn wir zu mir gehen? Ich koche uns etwas Leckeres und mache eine Flasche Wein auf. Dann kannst Du ungestört erzählen. Ich verspreche brav zu sein.", sage ich und kann ihr damit endlich ein zaghaftes Lächeln entlocken. "Ja gerne. Ich nehme, was ich kriegen kann.", lächelt sie mit einer unvergleichlich süßen Schüchternheit ...