1. Nachts


    Datum: 26.05.2018, Kategorien: BDSM Autor: byMelowD

    keine. „Möglichkeit Nummer eins", spricht er schließlich weiter, „du wehrst dich weiter und lernst mich von meiner bösen Seite kennen." Während er redet, spüre ich, wie seine Finger weiter über mein Gesicht gleiten, meine Züge erkunden, um den Rand des Klebebands über meinem Mund, meine Nase, bis zu meiner Stirn, wo sie eine nasse Strähne zur Seite streichen. „Oder aber Möglichkeit Nummer zwei, du bist ein braves Mädchen und siehst ein, dass du sowieso keine Chance hast, mir zu entkommen. So oder so, ich werde meinen Willen bekommen." Meine Gedanken rasen. Ich weiß, dass er Recht hat. Ich kann ihm nicht entkommen. Nicht so. Er ist mir vollkommen überlegen. Ich kann nicht schreien, kann mich nicht wehren. Ich bin ihm ausgeliefert. Meine einzige Chance, wenn überhaupt, ist, ihn in Sicherheit zu wiegen. So zu tun, als ließe ich es zu. Und dann Gelegenheiten zu nutzen. Ich nicke stumm. „Gut. Ich werde jetzt deine Hand loslassen. Lass es mich nicht bereuen." Erst jetzt merke ich, dass meine rechte Hand die ganze Zeit über frei war. Ich widerstehe dem Drang, meine Handgelenke zu reiben, und kurz darauf dem Instinkt, sie schützend über mich zu halten, als ich spüre, wie sein Körper sich erneut bedrohlich über mich beugt. Erst als er sich mit der Hand neben meinem Kopf tief in die Matratze stützt, erkenne ich, was er vor hat. Mit einem leisen Klicken geht meine Nachttischleuchte an. Zunächst kann ich nichts sehen, das helle Licht schmerzt in meinen Augen. Ich blinzle mehrere Male ...
     hintereinander, bis ich mich an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt habe, nur der dünne Tränenschleier vor meinen Augen hält mich nun noch davon ab, klar zu sehen. Unter halbgeöffneten Lidern blicke ich nach oben, beobachte, wie der kantige Umriss vor mir allmählich mit Inhalt gefüllt wird. Und dann erkenne ich ihn. Ich möchte schreien, doch meinen Mund verlässt nicht mehr als ein erstickter Laut. Instinktiv fasse ich an meine Lippen, taste das kühle, glatte Klebeband ab, doch noch bevor ich eine Ecke gefunden habe, an der ich es greifen kann, drückt sich seine Hand schon wieder auf meinem Mund. „Na, na. Das bleibt schön da, wo es ist." Mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen schüttelt er langsam seinen Kopf. „Wir wollen doch mit deinem Gekreische nicht die Nachbarn aufwecken." Aus wütenden, weit geöffneten Augen starre ich ihn an. Seine markanten, männlichen Gesichtszüge, die tiefblauen, aufmerksamen Augen, das unbändige, dunkelblonde Haar, das ihm in Strähnen in die Stirn fällt. Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung lässt er sich auf meinem Unterleib nieder. Ich stöhne dumpf auf. Sein volles Gewicht lastet nun auf mir, pinnt mich auf der Matratze fest und macht einen weiteren Fluchtversuch vollkommen unmöglich. „Also", schnurrt er mit seiner tiefen, rauen Stimme, „was machen wir zwei Hübschen jetzt?" Seine Hände erregen meine Aufmerksamkeit, als sie sich in Bewegung setzen. Mir fällt auf, wie schwer sich meine Brust hebt und senkt, als ich an meinem Körper nach unten sehe ...
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