1. Will sie nur spielen?


    Datum: 18.05.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byduenen

    So ein verdammter Mist! Gerade hatte ich mich selbstständig gemacht, da ließ ein großer Kunde von mir einen Scheck platzen und da die Summe nicht gerade niedrig war, zitierte mich die Bank auch gleich heran. Da saß ich nun diesem betrübt aussehenden Bankmenschen gegenüber, denn ich hatte nach der Einreichung schon zahlreiche Überweisungen getätigt, so dass mein Konto hoffnungslos abgestürzt war. „Ja, das sieht wirklich nicht gut aus" hielt er mir den letzten Auszug unter die Nase. „Ah, wem sagen sie das" nervte mich dieser schleimige Typ. „Natürlich habe ich schon angerufen und mein Kunde überweist morgen schon einmal die Hälfte der ursprünglichen Summe. Wie gesagt über-weist, da kann nichts platzen. Der Rest sollte dann bis Ende nächster Woche kommen." „Wollen wir doch auch hoffen" reizte mich dieser Lackaffe noch weiter, wobei er ein widerliches Grin-sen aufsetzte. „So ein Arschloch" dachte ich bei mir. Aber ich sagte: "Wird schon gut gehen. Das ist eine gesunde Firma, mit der ich noch nie irgendwelche Schwierigkeiten in dieser Form hatte. Wer weiß, was bei denen passiert ist." „Ja, die Zeiten sind nicht gut" bestätigte der Schleimer und wollte mir, als ich mich erhob, die Hand reichen. Locker sah ich darüber hinweg, denn ich gebe nicht jedem die Hand und diesem Idioten schon gar nicht. Als ich durch das Foyer wieder hinaus wollte, hörte ich eine junge Frau fluchen, de-ren Kreditkarte der Geldautomat gerade einbehalten hatte. „Tja, wohl über das Limit geschossen, ...
     Liebling." "Dreckskiste" trat sie vor den Automaten und drehte sich so überraschend um, dass sie mich fast umgelaufen hätte. Wutentbrannt stürmte sie in die Bank und hetzte auf den nächsten Schalter zu. Mein Interesse war geweckt und ich wollte nun auch die Fortsetzung erleben. Durch die Glastür hindurch beobachtete ich, dass sie mit Händen und Füßen wild gestikulierend vor dem Angestellten stand. Poh, hat die Temperament. Die arme Sau am Schalter zu mir leid. Sie ließ sich nicht abwimmeln und ich sah, dass jetzt noch ein zweiter Herr, ah mein Lieblingsarschloch, mit hinzu kam. Doch auch der konnte sie nicht einschüchtern. Sie griff in ihre Handtasche, kramte ein Handy hervor und rief jeman-den an. Nervös wippte ihr Fuß hin und her, doch sie schien jemanden an der Strippe zu haben. Richtig herrisch reichte sie das Handy meinem aalglatten Ansprechpartner und ich erkannte an seinem Ge-sicht, dass der jemand am anderen Ende der Leitung wohl ziemlich Druck machte. Doch noch größer war meine Verwunderung, als ihr der Schaltertyp anschließend locker ein paar Scheine vorzählte, die sie grinsend einsteckte. Hoch erhobenen Hauptes rauschte die Brünette wieder auf den Ausgang zu. Ich sah zu, dass ich wegkam und ging jetzt auch hinaus. Draußen steckte ich mir eine Zigarette an und folgte mit den Bli-cken dem Vollblutweib, welches gerade diesen Aufstand gemacht hatte. Das gibt es doch nicht. Ich sah, dass sie verzweifelt versuchte, mit dem Drücker, die automatische Verriegelung zu öffnen und als ...
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