1. Le Mystère d'André


    Datum: 03.04.2018, Kategorien: Bisexuell, Autor: GirlFag

    und verpasste mir einen heißblütigen Zungenkuss, während der Transvestit hinterm Empfang in ein paar Metern Entfernung das Geschehen scheinbar beobachtet hatte und sich nun demonstrativ räusperte. Ein letztes Mal, dachte ich. Ein letztes Mal, dass ich glaubte, der Hunger dieses Mannes würde mich im Ganzen verschlingen - mein Herz und meine Hingabe verzehren. War es bloß Sex gewesen zwischen uns? Die Traurigkeit in den großen Katzenaugen, mit denen er mich trotz aller Gier betrachtete, machten es mir schwer dies anzunehmen. "Du hast mich gar nicht gefragt, wie ich heiße!", beschwerte ich mich und schluckte ob der Befürchtung, dass es ihm egal sein könnte, einen dicken Kloß herunter. Lediglich kurz schlossen sich seine Lider, währenddessen ich das Erbeben seiner flachen Brust unter einem beschwerlichen Atemzug körperlich zu spüren bekam. Dann schüttelte er kaum merklich den Kopf und blickte mich eindringlich an. "Es ist nicht wichtig", setzte er an und mein Herz startete einen Galopp. Allerdings musste meine Enttäuschung äußerst offensichtlich auf ihn gewirkt haben, denn er schob gleich erklärend hinterher: "Nicht weil es mich nicht interessieren würde... Sondern weil ich hier lebe und du dort , verstehst du?" Ein Krampf schüttelte mich innerlich. Musste er mich ausgerechnet jetzt daran erinnern? Die ganze Zeit über hatte ich diesen Gedanken verdrängt und hätte auch noch solange gegen ihn angekämpft, bis ich auf dem Hotelzimmer angekommen war. "André, nein!", schluchzte ich ...
     und bekam nur am Rande mit, dass er mir etwas in die Hosentasche steckte. "Das öffnest du erst, wenn du auf deinem Zimmer bist, hörst du?", wies er mich an und verlieh dem Gesagten den passenden Nachdruck, indem er anfügte: "Keine Sekunde eher!" Seine zärtlichen Finger gingen dazu über, mir die Haare aus dem Gesicht zu streifen. Er setzte einen kleinen Schritt zurück, der unsere Leiber zwar voneinander trennte, doch die Berührung weiter zuließ. Als wolle er mein Gesicht in seinem Gedächtnis fotografisch festhalten, musterte er mich ein letztes Mal mit dieser charakteristischen Eindringlichkeit, die mir unsichtbare Sandkörner den Rücken hinab rieseln ließ. Schließlich fasste er mir in den Nacken, zog meinen Kopf zu ihm heran und küsste meine Stirn. "Du brauchst keinen Namen, denn für mich bist du bereits mein Liebes", flüsterte er in meine Haare. "Und jetzt geh!" Konsterniert durch die plötzliche Schroffheit blickte ich bestürzt auf. André hatte mich losgelassen, allerdings wollten sich meine Füße einfach nicht in Bewegung setzen. Ich beobachtete in seinem abgewandten Gesicht, wie er allmählich die Haltung verlor und das so faszinierende Jadegrün in einem See aus Tränenflüssigkeit ertrank. "Bitte", flehte er mit gebrochener Stimme, "geh!" Ein letzter Blick verriet mir, wie überaus ernst ihm diese Forderung war, während ich mich zwingen musste, meine Hand nicht nach der zerbrechlichen Gestalt vor mir auszustrecken, um sie zu trösten. Doch es gab nichts, was ich hätte tun können ...