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Deus Ex Machina - Komplette Story -
Datum: 25.02.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byUnfein
gerne. So etwas gab es in dem grauen, nüchternen Dasein als reiner Computer nicht.", meinte sie schüchtern und machte einen formvollendeten Knicks. „Außerdem bin ich ständig nass und geil. Ich werde mich jetzt aber etwas zurückhalten und sie nicht weiter bedrängen, Sir." „Gut." „Sonst noch etwas, Sir? Oder darf ich mich zurückziehen?" Der Kommandant warf ihr einen argwöhnischen Blick zu. „Warum hast Du es denn so eilig, Sel?" „Meine Projekte, Sir. Sie sind sehr interessant und ich würde sie gerne zum Abschluss bringen." „Woran arbeitest Du?" „Vielen Dank, dass sie fragen, Commander. Ich arbeite derzeit an mehreren Upgrades, da mir auf Sirius einige Unzulänglichkeiten aufgefallen sind, die ich gerne verbessern würde, damit wir beim nächsten Außeneinsatz besser vorbereitet sind." „Ah, die Airbikes." „Ja, Sir, die auch." Greg zog fragend eine Augenbraue hoch. „Auch? Hast Du mir vielleicht mal wieder etwas zu beichten?" „Nicht im Bestimmten, aber ich würde ungern zu viel erzählen, sondern die Ergebnisse gerne im fertigen Zustand präsentieren. Es soll eine Überraschung werden." Der Kommandant seufzte. „Sel. Deine Überraschungen machen mir langsam Angst. Ich trage inzwischen, ungefragt, deine Nanobots in meinem Inneren. Du hast meine Krankheiten geheilt, mich verjüngt, alles ohne meine Kenntnis, geschweige denn meiner Erlaubnis. Ich weiß ja, dass Du es immer gut mit mir meinst, aber das muss aufhören. Ich bin der Kommandant dieses Schiffs und muss über alle Vorgänge Bescheid ...
wissen. Ich treffe die Entscheidungen, nicht Du. Ich gebe Dir viel Spielraum für eigenmächtiges Handeln, weil ich Dir vertraue, Dich wirklich sehr gerne mag, möglicherweise sogar liebe und Deiner Entwicklung nicht im Weg stehen möchte, aber es gibt Grenzen." Die Lippen der Androidin begannen zu zittern. Sie sah aus, als wäre sie nach seinen Worten kurz davor in Tränen auszubrechen. Offenbar hatte sie ihre Emotionen im Augenblick nicht sehr gut unter Kontrolle. „Es tut mir leid, Sir. Sie haben natürlich vollkommen Recht.", antwortete Selen mit unterdrücktem Schluchzen. „Ich liebe Sie, das weiß ich, und möchte alles tun, was ich kann, um unsere Sicherheit zu verbessern. Ich kann mir gar nicht ausmalen, was ich tun würde, wenn ich sie verlieren sollte. Auf Sirius gab es einen Moment, wo ich geglaubt habe, dass sie tot seien. Ich war verzweifelt und so rachsüchtig, dass ich daran gedacht habe, jeden einzelnen Likianer in der Galaxie zu jagen und zu töten, ja sogar ihre gesamte Heimatwelt zu vernichten. Und anschließend wollte ich meiner eigenen Existenz ein Ende bereiten, da mein Leben sonst keinen Sinn mehr hat." Nun tat es Greg leid, dass er sie so scharf zurechtgewiesen hatte. Er stellte seine Tasse auf das Tablett, sah sie liebevoll an und streckte die Arme aus. „Lass Dich mal drücken, Süße.", sagte er mit weicher Stimme zu ihr. „Ich weiß ja, dass Du nur gute Absichten hast." Selen zog mit ihren vollen, rotgeschminkten Lippen ein bezauberndes Schüppchen und fragte leise: „Darf ich ...