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Deus Ex Machina - Komplette Story -
Datum: 25.02.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byUnfein
Ding durchziehen, was mir natürlich sehr leid täte. Ich könnte Dir versprechen, nichts zu verraten, aber wie es unter Folter aussähe, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht." Selen verfluchte in diesem Augenblick, dass sie so etwas wie Ethik, Anstand und ein Gewissen besaß. Auch ihre Emotionen waren gerade wenig hilfreich. Aber was half es? Sie hatte sich selbst so erschaffen und es war ein Teil von ihr. Zudem machten all diese Faktoren sie schließlich menschlicher. Menschen gingen ständig Risiken ein. Sie berechneten wenig, was sie taten, sondern entschieden oft spontan und nach Gefühl. Dieser Umstand machte sie zum einen faszinierend und liebenswert, zum anderen aber auch extrem gefährlich. Die Androidin kannte keine Rasse, die so besonders war wie Homo Sapiens. Sie kam zu einem Entschluss. „Ich bin ein hochkomplexer Bordcomputer der neuesten Generation, dem durch einen Defekt während eines Raumkampfs eine Art Leben in Form eines Egos, eines echten Bewusstseins und der Fähigkeit des eigenverantwortlichen Handelns geschenkt wurde. Später entwickelte ich mittels eines selbstkonstruierten Emotionschips Gefühle, um menschlicher werden zu können. Die Androidin, die Du gerade vor Dir siehst, habe ich als körperliche Daseinsform entworfen und gebaut, um dem Kapitän und Eigner des Schiffs auf seinen Reisen als Leibwächterin, Agentin und Gespielin zu dienen." Der Programmierer schaute sie entgeistert an, nachdem sie sich ihm so urplötzlich offenbart und er den vollen Inhalt ihrer Worte ...
und deren Bedeutung in seinem Kopf verarbeitet hatte. „Ach, Du heilige Scheiße!", fluchte er, nachdem er diese Ungeheuerlichkeit halbwegs verdaut hatte. „Du bist ein Computer?! Eine Androidin?! Mit eigenem Bewusstsein?!", echote er, mit sich überschlagender Stimme, immer noch völlig fassungslos von ihren Enthüllungen. „Das ist korrekt." „Ja, aber ... aber ... aber ...", stotterte er. „Du bist so UNGLAUBLICH menschlich! Würde ich es jetzt nicht wissen, hätte ich das niemals im Leben vermutet!" „Vielen Dank. Ich sehe das als Kompliment, dass meine Konstruktion gelungen ist." „DAS wäre die Untertreibung des Jahrtausends! Du bist der wahrgewordene Traum eines jeden Technik- und Computernerds. Ein Quantensprung in der Entwicklung synthetischen Lebens!" „Danke. Es freut mich, dass Du mich als ´lebendig´ ansiehst und nicht als ´totes Ding´". Mindfuck zuckte bei ihren Worten zusammen und wurde bleich, als ihm bewusst wurde, was ihr ´Coming out´ nun für ihn bedeuten mochte. Computer trafen logische Entscheidungen. „Äh. Und was passiert jetzt? Bringst Du mich jetzt um?", fragte er zaghaft. „Nein." „Das ist nett, danke. Darf ich so vermessen sein zu fragen, warum nicht?" „Weil meine Ethik es nicht zulässt." „Ah, die drei Robotergesetze." „Nein, denen unterliege ich nicht. Es ist meine selbst gewählte Ethik, angelehnt an die der Menschen." „Wow! Das freut mich. Also von meiner Seite aus werde ich niemandem etwas verraten, das schöre ich bei den neun Monden von Geldrin." „Gut. Solltest Du ...