Die Zugfahrt
Datum: 11.02.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: GrafWronskij
Plötzlich stand sie direkt neben mir. Nicht, dass ich mich darüber nicht gefreut hätte, sie ist mir schon am Bahnsteig aufgefallen mit ihrem langen Haar und dem knackigen Po, der sich unter dem hübschen, wenn auch für mich etwas zu feinen Rock abzeichnete. Ausserdem hatte sie auch ansonsten eine nahezu perfekte Figur, sah ich jetzt, da sie vor mir ihr Gepäck auf die Ablage hievte. "Darf ich helfen?", fragte ich und stand auf. "Gerne, ja", sagte sie und schenkte mir ein Lächeln, das mich schwach werden ließ. Ich packte den wirklich riesigen Koffer und mit gemeinsamen Kräften schoben wir in an den dafür vorgesehenen Platz. Dabei berührten sich unsere Hände. Kurz, doch es war für mich so intensiv, als durchführe mich ein Stromschlag. "Danke", hörte ich das zauberhafte Wesen sagen. Sogar ihre Stimme machte mich an. Und schon in diesem Augenblick wusste ich, dass es mit dem Lernen, wozu ich diese langen Zugfahrten sonst immer zu nutzen hoffte, wieder mal nichts wird. Ich sollte Recht behalten. Wir unterhielten uns die ganze Reise über. Ich erfuhr, sie käme ursprünglich aus Slowenien und arbeitete als Dolmetscherin für das EU-Parlament. Sie war gerade auf dem Weg nach Hause, nach Koper und fuhr mit dem Zug, weil sie unter Flugangst litt. "Und Du?", fragte sie mich. "Ich bin Student", antwortete ich wahrheitsgemäß: "Und auf dem Weg in den Urlaub." "Wo geht´s denn hin?", wollte sie nun wissen. Ich sagte; "Zunächst nach Triest und dann weiter nach Kroatien. Dort treffe ich ein paar ...
Freunde." "Dann fahren wir ja in die gleiche Richtung!", freute sie sich. Doch noch mehr freute es wohl mich. Es war ein Nachtzug und als in Rosenheim eine ältere Dame mit ihren zwei Enkeln in unser Abteil zustieg, setzte ich mich auf die Bitte derselben hin, wir mögen ihnen eine ganze Bank überlassen, damit die Kinder sich an die Oma lehnend besser ausruhen könnten, zu meiner neuen Reisebekanntschaft hin. Doch lange haben wir uns nicht mehr miteinander unterhalten können. Das Licht wurde auf Vorschlag der Großmama gelöscht und wir waren, um die Stille nicht zu stören, zum Schweigen verdammt. Es blieb einem nichts anderes übrig, als zu schlafen. Ich merkte dass Jana, denn so war ihr Name, müde wurde und ich bot ihr zum Ausruhen meine Schulter an. Sie nahm an und mein Herz klopfte vor Freude. Ich dachte nicht, dass ich einschlafen könnte, doch als ich das nächste mal meine Augen aufmachte, war es immer noch dunkel, doch die Oma mit den Kindern war verschwunden. Dich an mir hörte ich das Mädchen, das mich zuvor mit seiner Schönheit so verzaubert hatte, tief und regelmässig atmen. Ihr Haar duftete. Ich wagte es kaum eine Bewegung zu machen, aber mein Arm war eingeschlafen und ich musste ihn anders lagern. Davon wachte sie vermutlich auf. Wobei, so ganz sicher bin ich mir dessen nicht, denn ich hörte sie keinen Laut sagen, sondern fühlte wie sie, noch ganz trunken und träge vom Schlaf, mich umarmte und schon kurz darauf küssten wir uns. Ihre Hände glitten über meine Brust und ...