1. Liebe Tod und Neuanfang 05


    Datum: 24.12.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    waren, kamen die ersten Tropfen vom Himmel. „Darf ich dich auf eine Runde Banksitzen einladen?", fragte ich sie und musste grinsen. „Sehr gerne, ich wollte doch schon immer wissen, wie die Aussicht von da aus ist!" Während ich jetzt meinen Schirm aufspannte, hakte sie sich auf einmal beim mir im Arm ein und wir gingen gemessenen Schrittes zur Bank. Dort angekommen, wischte ich mit einem Taschentuch den Platz sauber und soweit trocken, dann setzten wir uns nebeneinander hin. „Schöne Aussicht von hier aus", sagte sie und sah in Richtung unserer beider Gräber. „Ein wenig weit weg, aber trotzdem gut zu übersehen. Ein wirklich gut gewählter Ort um Beobachtungen zu machen." Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und konnte wieder einmal das leichte Grinsen sehen, was ihr Gesicht aufhellte. Man konnte diesmal die Ironie geradewegs aus ihrer Stimme hören und ich musste ebenfalls grinsen. Ertappt. „Wie ist das eigentlich, wenn man hier so sitzt und eine Frau beobachtet, die man nur von hinten sieht. Worauf achtet man dann wohl?" Eva brachte mich in Verlegenheit, obwohl es gar nicht so klang, als wenn sie das wollte. „Es kommt darauf an, ob man die Frau für interessant findet oder nicht. Wenn nicht, schaut man woanders hin, wenn doch, dann würde ich sagen, auf den Hintern. Viel anders bekommt man von ihr nicht zu sehen!" „Nicht die Beine oder den Kopf?", fragte sie weiter. „Wenn sie hockt, dann nicht. Sonst sicher auch!" Jede andere Antwort wäre gelogen gewesen und das wusste Eva ...
     genau. Also ging ich zum Angriff über. „Und bevor du fragst. Ja, mir hat sehr gefallen, was ich gesehen habe. Zumindest weiß ich das heute. Vor Wochen hat mich nur interessiert, wer das Grab neben meinem pflegt! Aber schon bald habe ich gemerkt, dass mich der Mensch sehr faszinierte!" Dann trat eine Pause ein. Wir sprachen nicht miteinander, sondern hörten nur dem Regen zu, der inzwischen auf den Schirm prasselte. „Mir ist kalt und ich habe Angst!", sagte Eva auf einmal. „Ich habe Angst vor dir Adam. Ich weiß nicht, ob es gut ist, was sich zwischen uns entwickeln könnte!" Ich antwortet ihr nicht, zog nur meine Jacke aus und legte sie ihr über die Schulter, dann legte meinen freien Arm um sie und zog sie zu mir heran. Trotz der Jacke konnte ich ihre Wärme spüren, die hindurch gelangte. Dann lege sie ihren Kopf an meine Schulter und wir saßen weiterhin schweigend da. Nach Minuten sagte ich: „Ich weiß es auch nicht. Doch mir hat einmal ein Mensch gesagt, wenn man es nicht probiert, wird man es nie herausbekommen!" Eine Minute später meinte ich dann: „Ich habe es probiert und es wurde zur schönsten Zeit, die ich jemals hatte. Mir wäre vieles entgangen, was ich nicht mehr in meinen Gedanken missen möchte." Wieder entstand eine Pause. Der Regen war inzwischen dichter geworden und es perlte nicht mehr vom Schirm herab, sonder floss in kleinen Bächen. Dazu wurden langsam unserer Schuhe nass, die nicht mehr unter den Schirm passten. Aber das nahmen wir nicht mehr war. Wir waren nur noch ...