1. Wenn die Nachtigall erwacht 01


    Datum: 14.11.2017, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: by_Faith_

    schwarzen Oberfläche des Eies schimmerten die orangefarbenen Linien noch einmal auf und verblassten. Den Blick zur Decke gerichtet, saß Miriam auf dem Sofa und streichelte sich. Ihr Zeigefinger rieb über ihren geschwollenen Kitzler, um zu beenden, was diese Datenkapsel begonnen hatte. Sonst war sie die Verführerin, der nichts und Niemand wiederstehen konnte, jetzt war sie die Verführte. Sie spreizte ihre langen schwarz glänzenden Beine, um mit der ganzen Handfläche über die feuchten Schamlippen reiben zu können. In einem glasigen Blick sah sie die Datenkapsel zwei Schritt entfernt auf dem Boden liegen und lächelte überlegen. »Du hast mich zwar geil gemacht, aber ich bin nicht darauf reingefallen.« Sie fickte sich mit zwei Fingern und rieb mit dem Daumen über ihre Lustperle. Kurz vor dem Höhepunkt schloss sie ihre tiefblauen Augenlider und formte ihre vollen blauen Lippen zu einem sinnlichen Schmollmund. Die letzten Sekunden bis zum Finale, verharrte ihre Hand fast bewegungslos zwischen ihren Beinen. Dann begann ihr Becken zu zucken. Die Königin gurrte vor Lust mit geschlossenem Mund. Sie genoss die abklingende Erregung, die einer zufriedenen Erschöpfung wich. Obwohl sie von dem Objekt nur äußerlich berührt worden war, hatte sie die betörende Macht deutlich gespürt. Verträumt zeichnete sie mit ihren Fingern die blauen Linien auf ihrem schwarz glänzenden Körper nach und überlegte, was sie mit der Datenkapsel anfangen sollte. Miriam wollte keine überstürzte Entscheidung ...
     treffen, und vor allem wollte sie nicht auf dem Sofa einschlafen. Sie richtete sich auf und spürte einen spitzen Schmerz, der von ihrer Schulter bis in die Halswirbel zog. Der Idiot hatte mit seiner Taschenlampe einen echten Volltreffer gelandet. Als sie ihr Schulterblatt mit der Hand abtastete, flammte der Schmerz erneut auf. »Scheiße!«, zischte sie und sah in den Augenwinkeln das Ei auf dem Boden liegen. Sie bückte sich wie eine alte Frau, um es aufzuheben. Es fühlte sich warm und zart an, roch wieder nach Leben. »Ich glaube, wir haben uns eben gründlich missverstanden, aber leider konnte ich nicht sehen, was du mir zeigen wolltest. Ich bin nämlich eine blinde Königin«, sagte Miriam zur Datenkapsel und legte sie an ihren Hals. »Tanja, die Rote Königin, hat meinen kontemplativen Cortex entfernt, als ich noch eine Drohne war. Seitdem kann ich unsere visionäre Welt nicht mehr sehen«, erklärte Miriam und war froh, mit jemand darüber reden zu können. Aber dieser Jemand war nur eine Datenkapsel. Eine genetische Sicherungskopie von einem Wesen, das vor langer Zeit an einem sehr weit entfernten Ort gelebt hatte. Miriam ging in die Abstellkammer, die an ihre Küche angrenzte. Wie in allen Büros dieser Welt standen auch hier einst Zimmerpflanzen auf den Fensterbänken. Sie suchte den größten Blumentopf, den sie finden konnte, und zog die vertrocknete Pflanze heraus. Dann schüttelte sie die staubige Erde von der Wurzel, bis der Topf fast voll war mit knochentrockener alter Blumenerde. In der ...