Der Spielzeugmacher Teil 03
Datum: 28.08.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
Autor: byWespe
ein Glas Apfelwein, welchen der Alte vor ein paar Tagen aus dem großen Ballon in Flaschen gefüllt hatte. Golden schimmerte der noch gärige Saft in den Gläsern und die beiden Männer stopften sich, friedlich nebeneinander sitzend, ihre Pfeifen, als aus dem Dachboden des Hauses ein markerschütternder Schrei erklang. Erschrocken fuhr Martin herum und sah aus dem Augenwinkel, wie der ohnehin schon gramgebeugte Rücken des alten Mannes noch ein wenig mehr in sich zusammen sank. „Michel, sag mir, was war das für ein gottsjämmerlicher Ruf?", fragte der Schnitzer entsetzt. „Ach Martin, mach mir mein Leben nicht schwerer, als es für mich ohnehin schon ist", bat Michel geradezu inständig. „Ich müsste dir soviel erklären und dir am Ende noch zeigen, zu welchen Schöpfungen unser lieber Herrgott fähig ist." "Michel", bat Martin, „Wir kennen uns doch nun schon eine geraume Zeit, nie hat es ein böses Wort zwischen uns gegeben. Du kennst mein Weib, hast schon in meinem Haus gegessen und getrunken, du solltest wissen, dass du mit mir über alles reden kannst." "Ja, Martin, das weiß ich wohl, aber glaub mir, das Wesen, welches da auf dem Dachboden haust, hat es schwer getroffen mit seinem Schicksal. Es tut mir weh, darüber zu reden. Ich wollt mich nie für sie schämen, ist sie doch am Ende mein eigen Fleisch und Blut, aber du siehst, ich kann kaum meine Tränen zurückhalten, so weh tut es mir!" Martin legte seine schwere Hand auf die zerfurchte, abgearbeitete Hand des traurigen alten Mannes und ...
sprach behutsam: „Es könnte dich aber durchaus erleichtern, wenn du über deinen Gram mit einem wahren Freund sprichst. Außerdem, weißt du, dass meine Johanna ein großes Wissen über Kräuter und Wurzeln hat, vielleicht ist Dem, was du da auf dem Dachboden deines Hauses vor den Augen der Menschen verbirgst, zu helfen..." Michel atmete tief und wischte sich die Tränen aus den Augen, als er seine Geschichte begann: „Meine Tochter Grete ist es, die seit vielen Jahren da oben lebt, abgeschieden, weil sie von einer Krankheit geplagt ist, die sie so hässlich werden ließ wie die Nacht. Ihre Haare fallen ihr aus, an vielen Stellen des Kopfes, die Augen stehen nicht gerade, man kann nie wissen, wohin sie schaut. Ihre Zähne faulen mit einem solch schrecklichen Gestank, dass selbst ich als ihr Vater nicht mehr als eine Elle an sie heranzutreten vermag. Ein Buckel wuchs ihr schon auf dem Rücken, als sie noch Kind war, aber nun, da sie das 18. Jahr erreicht hat, ist das Ding groß wie ein gewöhnlicher Felsstein und scheint auch genauso schwer, sodass das arme Mädchen von Jahr zu Jahr krummer geht! Ihre Haut ist übersät von dunklen, braunen Malen, oft platzen sie auf und bluten, schwarz und stinkend. Und als wäre all das noch nicht Unglück genug, schleift sie einen Klumpfuß hinter sich her. Glaub mir, würdest du ihr in der Dunkelheit begegnen, du würdest schreiend davon laufen und zu wissen glauben, die schlimmste aller Hexen gesehen zu haben." Martin hatte ruhig zugehört. Es schauderte ihn, sich ...