1. Brunft! 01


    Datum: 11.06.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byUnfein

    war ja auch nur das, was man „klassischen Durchschnitt" nannte. Er lebte sein stinknormales, langweiliges Leben wie Tausende anderer Singles auch, hier in der anonymen Rheinmetropole. Frauen wurden nicht auf ihn aufmerksam und er selbst hatte es, aus genau diesem Grund, auch vor längerer Zeit aufgegeben, sich selbst auf die Suche zu machen. „Ich sollte mich nicht beklagen.", ermahnte er sich selbst. „Mir geht's gut, ich habe alles was ich brauche." Er hatte die Frau neben sich schon beinahe vergessen, als er hörte, wie sie plötzlich verhalten keuchte und leise „Oh, mein Gott..." murmelte. Er schaute zu ihr hinüber. Sie hatte die Augen halb geschlossen, atmete schwer und biss sich gerade auf ihre Unterlippe. Der Postbeamte nahm sich ein Herz und sprach sie freundlich an. „Entschuldigen sie bitte, junge Frau. Geht es Ihnen nicht gut? Brauchen sie vielleicht Hilfe?" Die Angesprochene zuckte zusammen, riss ihre Augen weit auf und schaute ihn erschrocken an. Hendrik tat es jetzt schon leid, sie gefragt zu haben. „Es ist nichts!", antwortete sie schnell und wischte sich verstohlen den Schweiß von ihrer Stirn. „Nur eine kleine Unpässlichkeit." „Aber vielen Dank, dass sie gefragt haben.", ergänzte sie und lächelte ihn scheu an. „Keine Ursache.", sagte er leise. Da inzwischen wieder eine kleine Lücke vor ihm entstanden war, schob er seinen Wagen ein paar Schritte vorwärts und entfernte sich damit wieder von ihr. Das war ihm auch sehr lieb. Er fand die entstandene Situation ein ...
     wenig peinlich und so konnte er ihr problemlos entfliehen. Er beschloss, sie ab jetzt besser zu ignorieren. Er war nun eh an der Kasse angelangt und begann damit seine Einkäufe sorgfältig auf das Band zu legen. Nur einmal schaute er noch kurz in ihre Richtung. Leider hob sie in genau diesem Moment ihren Kopf. Ihre Blicke trafen sich direkt und der Postbeamte verfluchte innerlich sein Pech. Der Ausdruck in ihren Augen allerdings war äußerst seltsam. Er hatte den Eindruck, dass sie ihn zugleich fragend, prüfend und irgendwie flehend ansah. Schnell wandte er sich ab. Er bezahlte, packte schnell seine Sachen zusammen und ging, ohne noch einmal nach hinten zu schauen, Richtung Ausgang und fuhr den Einkaufswagen zur der Sammelstelle. Seine Gedanken waren noch bei dem seltsamen Gebaren der blonden Frau, als er auf einmal leise von hinten angesprochen wurde. „Bitte entschuldigen Sie. Es tut mir leid, wie ich mich eben verhalten habe." Hendrik erschrak und schaute sich um. Es war die blonde Frau von der Kasse. Als er sich wieder halbwegs gefasst hatte, stotterte er: „Äh, das äh, war schon okay. Ich hätte sie nicht ansprechen dürfen. Ist auch sonst nicht meine Art, Frauen zu belästigen." „Sie haben mich nicht belästigt, in keinster Weise.", erwiderte sie freundlich. „Im Gegenteil, ich fand es sehr höflich und freundlich von Ihnen sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Ich war nur im ersten Moment überrascht angesprochen zu werden." „Oh, da bin ich ja erleichtert, dass Sie mir das nicht ...
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