1. Reitsport Einmal Anders Pt. 16


    Datum: 10.06.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byReiter_69

    6 bis 7 Meter vorher, ich fühlte ein „total geschocktes Pferd..." Aha, hier lag also der Hase im Pfeffer...! Pferdeleute wissen, was ich jetzt dachte... und ich dachte einfach wie ICH auch heute noch denke! Thorben hatte auch noch weiße „Gätterchen" von nur 30 cm Höhe am Rand seines großen Platzes liegen. Das große Gatter wurde auf meinen Wunsch hin SOFORT ausgetauscht und jetzt ritt ich große Bögen um dieses weiße „Sprünglein" drumrum. Immer enger zog ich im Trab die Kreise, bis wir im Abstand von einem halben Meter an dem Ding vorbeikamen -- immer und immer wieder. Irgendwann entspannte sich das Pferd. Dann stellte ich sie vor das Teil, drückte langsam mit den Schenkeln, bis Nelli mit den Vorderbeinen fast an dem Ding anstieß, klopfte ihr den Hals und Thorben gab ihr von der gegenüberliegenden Seite ein Stück Würfelzucker. Mit gefühltem 2 Meter langem Hals nahm sie das Teil nach langem Zögern schließlich laut schnaufend und leicht zitternd an. „Da muss wohl mal was passiert sein mit so einem weißen Gatter, aber so was hab ich im Training dieses Jahr mit ihr nie gemacht!" meinte Thorben. „Du, kein Thema. Erstens hat sie nicht ganz 20 Mille gekostet..." ich zwinkerte ihm zu „und zweitens kriegen wir das hin, wir zwei sind ja nicht von vorgestern!" Die Prozedur mit dem Zucker wiederholten wir noch 3 mal, dann schickte ich Thorben 10 Meter hinter das Hindernis und er stellte sich mit ausgestreckter Hand da hin. Ich nahm nur im Trab neuen „Anlauf" und Nelli machte einen ...
     total abartigen verspannten Satz über das Teil als ob es mindestens über einen Meter hoch sei... Hals klopfen, die erste Runde war gewonnen und bei Thorben holte sie sich den nächsten Zucker ab. So wiederholten wir die ganze Chose bestimmt 10 mal und da sprang sie dann ganz locker und entspannt. Ich machte noch drei, vier andere Sprünge über normale Höhe und dann beendeten wir die Geschichte für heute. Jenny ritt Nelli trocken und mit Thorben lud ich das kleine Gatter in die freie Seite meines 2-Pferde-Anhängers. In der nächsten Zeit würden Jenny und ich die Stute um und über dieses Gatter „schwindlig" reiten. So nennen wir das, wenn wir erreichen wollen, dass ein Pferd den Respekt vor etwas Bestimmtem verliert. Nach einer Woche brachte ich das kleine Gatter zu Thorben zurück und holte das große zu uns heim. Nelli sprang schon beim ersten Mal problemlos drüber (80 cm). Am 3. Tag hängte ich das Teil auf 1,30 Meter Höhe -- es interessierte sie nicht, sie sprang phantastisch. Ich erinnerte mich 6 Jahre zurück an Turnier Nummer sieben, als bei Baileys von heute auf morgen der Groschen gefallen war. Vor lauter Freude „vernaschten" Jenny und ich uns noch im Reiterstübchen auf einer ganz bestimmten Pferdedecke, verschwitzt und verdreckt wie wir waren. Sie ritt MICH jetzt mal „schwindlig", nicht um ein weißes Gatter herum, aber so lange und so schön, bis sehr viel Weißes in ungezählten Schüben spritzend seinen Weg durch den schönsten Parcours der Welt fand. Der mir entgegenschwallende ...