1. Hippiebraut Matilda


    Datum: 10.06.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byjameslu

    Als ich damals in K. ankam, zog ich kurz nach meiner Ankunft eine nette, kleine Altbauwohnung am Rande des S'viertels. Am Tag der Wohnungsbesichtigung, als ich auf den Hausmeister wartete, der mir die Wohnung zeigen sollte, kam meine künftige Nachbarin Matilda gerade zur Tür raus. Neugierig musterte sie mich; ich antwortete höflich, dass ich gerade eine Wohnung im Hause besichtigen gehen würde. "Ach so, dann werden wir ja vielleicht bald Nachbarn" sagte sie fröhlich, verabschiedete sich, und zog von dannen. Ich rollte innerlich mit den Augen. Eine so aufgestellte Frohnatur war mir grundsätzlich suspekt, zudem pflegte die gute Matilda einen Stil, der mir ziemlich zuwider war: weite Pumphosen in natürlich gefärbten Ökostoffen, ein selbstgestricktes Oberteil aus anscheinlich kratziger, grober Wolle, eine Halskette aus farbigen Holzperlen, breite, 'zehenfreundliche' Gesundheitslatschen — ein sehr typischer deutscher Ökostil halt. Ihr leicht gewelltes, dickes blondes Haar war kinnlang geschnitten, und der Pony sass leicht schief auf halber Stirnhöhe als ob sie sich ihn selber abgesäbelt hätte. Immerhin keine Dreadlocks — small mercies... Dabei hatte sie, soviel ich sehen konnte, ein ganz ansehnliches Gesicht: einen nicht zu breiten Schmollmund, eine kleine Stupsnase, und grosse, permanent etwas verblüfft dreinschauende, kornblumenblaue Augen. 2 Wochen später zog ich tatsächlich ein. Ich kreuzte Matilda sporadisch im Treppenhaus, manchmal alleine, manchmal mit ihrem Mann Felix. So ...
     erfuhr ich, dass sie an der Uni Romanistik in einem der letzten Fachsemester studierte, währenddem Felix soeben das Staatsexamen abgelegt hatte und nun als Assistenzarzt in der lokalen Uniklinik die Ausbildung zum Facharzt begann. Sie waren beide sehr nett und hilfsbereit — tatsächlich dermassen, dass es mir schwierig blieb, nachbarschaftlich höflich zu bleiben und ihre Freundlichkeiten nicht rüde abzuweisen. So musste ich ein, zweimal zu ihnen hoch zum Tee und mich im Smalltalk üben. Sie waren tatsächlich freundlich und lieb, wenn auch etwas harmlos, und etwas an ihrer ökologischen, vegetarischen, wollsockigen Korrektheit machte mich innerlich rasend — oder nervte mich zumindest ganz gehörig. Dennoch: gute Nachbarschaft ist viel wert, und so blieb ich unverbindlich freundlich; man half sich gegenseitig mit Werkzeug, Mehl und Eiern aus, und pflegte dementsprechend gute, wenn auch von meiner Seite aus nicht unbedingt gerade herzliche Nachbarschaft. Einige Monate vergingen, und ich arbeitete wieder mal von zu Hause aus, da fiel mir auf, dass ich für mein geplantes Mittagessen keine Zwiebeln mehr hatte. Ich stieg die beiden Stockwerke hoch und klingelte bei Matilda und Felix. Es dauerte etwas, doch hörte ich es hinter der Türe rumoren, dann öffnete mir Matilda die Tür. Sie sah seltsam aus, und etwas benommen, mit verwuscheltem Haar und geröteten Backen. Ich fragte nach Zwiebeln, doch dann, ganz unwillkürlich auch, ob denn alles in Ordnung sei. Sie sah tatsächlich etwas fiebrig ...
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