Anita und wir Episode 09.1
Datum: 10.05.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byPhiroEpsilon
kleiner. "Neiiin. Über ... äh ... Ihre Familie."Lukas Den Anfang hatte ich mir schon ganz schön versaut. Andererseits war es aber auch unfair, mir so in die Rede zu fallen. Sex? Warum sollte ich über Sex reden wollen außer demjenigen, den mein leiblicher Vater vor einundzwanzig Jahren mit meiner Mutter gehabt hatte? "Entschuldigung", sagte sie. "Aber ich hatte gerade eine Art Déjà-vu." Ich blickte mich demonstrativ um. "Ist etwa eine Katze vorbeigelaufen?" Sie lachte auf. "Wenigstens jemand, der die alten Filme kennt. Komm rein, setz dich hin, willst du was zu trinken? Ich darf dich doch duzen? Cola, Wasser, Bier, Wein, Whiskey?" "Nur zu. Nachder Begrüßung tät' ein Bier mir gut." Sie wies auf einen Stuhl. "Bist du aus Bayern?" "Hört man das etwa?" Sie lachte. "Wollte nur Konversation machen." Sie stellte zwei geöffnete Flaschen vor uns hin. 0,33 Liter! Es mag ja eine Menge Klischees über uns Bayern geben, aber dass wir Bier lieber in großen Schlucken trinken, ist die reine Wahrheit. Ich gab mir echt Mühe, mich zurückzuhalten, dennoch war die Flasche nach meinem ersten Zug leer. Sie schob mir ihre Flasche herüber. "Tu dir keinen Zwang an", sagte sie. "Ich hol' mir eine Neue. Also was ist mit meiner Familie?" "Eins vorweg: Ich bin nicht hier, um irgendwelche Ansprüche zu stellen. Ich will nur meine Vergangenheit verstehen." Sie erstarrte. "Mach mir keine Angst", sagte sie. "Wenn du das damit ausdrücken willst, was ich vermute ..." "Darf ich erst einmal erzählen?" "Nur zu. Ich ...
schenke mir inzwischen einen Whiskey ein." Den würde sie wohl brauchen. "Fakt Eins", fuhr ich fort. "Meine Mutter Franziska Mayer war vor zwanzig Jahren hier in Frankfurt angestellt bei einer Steuerberaterfirma. Sie hatte unter anderem die Konten einer kleinen Firma unter sich, die Haushaltsgeräte produzierte." "deVille-Haushaltsgeräte", stellte Jessica fest und trank einen Schluck aus ihrem Whisky-Glas. "Genau. Fakt Zwei: Sie verließ Frankfurt Anfang 2001 und heiratete im Februar meinen Vater, Paul Huber, einen Bauern aus Annabrunn am Inn in der Nähe von Altötting. Fakt Drei: Am neunten September wurde ich geboren." "Eine recht kurze Tragezeit." "Ich weiß seit dem Tod meines Vaters, dass er nicht mein leiblicher ist. Mutter hat sich aber strikt geweigert, mir zu erzählen, mit wem sie denn nun vor der Hochzeit geschlafen hat." "In Frankfurt, während sie die Bücher meines Vaters führte." "Höchstwahrscheinlich. Mama ist im Januar dieses Jahres tödlich verunglückt. Danach musste ich ihr Hab und Gut durchsuchen und bin auf ihr Tagebuch aus der Frankfurter Zeit gestoßen. Ich habe es dabei, und du kannst es gerne lesen. Sie schreibt darin von ihrer Freundschaft mit Yvonne, einer jungen Frau, die mit einem Thomas verheiratet war." Ich blickte sie fragend an. Sie nickte. "Yvonne hieß meine Mutter und dass mein Vater Thomas heißt, weiß wohl halb Deutschland." "Es war nicht schwer rauszukriegen, wer die beiden waren, obwohl sie ihren Nachnamen nie erwähnt hat." "Lass mich raten: Sie hat ...