Anita und wir Episode 06.1
Datum: 26.04.2019,
Kategorien:
Transen
Autor: byPhiroEpsilon
Programm wohl verstand. "Unfall, Fußverletzung, Ohnmacht", sagte ich. "Bitte legen Sie dem Patienten das Diagnosehalsband um." Auf dem Bildschirm war jetzt ein Livebild des Koffers zu sehen; an einer Stelle blinkte es. "Cool!", sagte ich, griff an der markierten Stelle in den Koffer, und hielt ein breites Plastikband ohne sichtbaren Verschluss an beiden Enden in der Hand. "So", brummte Frank. "Haben sie es jetzt in ein Halsband eingebaut?" Er nahm mir das Band aus der Hand und legte es um den Hals des Mädchens. Die beiden Enden schienen zu verschmelzen, und auf dem Bildschirm stand jetzt: "Diagnose läuft, bitte warten." "Wieso? Was weißt du davon?" "Nur von Erzählungen. Frag mal Jessica und Dorothea. Die haben letztes Jahr einen Prototyp ausprobiert. Damals war das noch ein Metallei." Ich runzelte die Stirn. "Wie kann man damit eine Diagnose durchführen?" Sah ich recht? Errötete mein Ehemann tatsächlich? "In der ... äh ..." "Vagina? Scheide? Muschi? Liebestunnel? Vordereingang?" "So etwa." "Aha!" Der Text auf dem Bildschirm veränderte sich. "Leichte Gehirnerschütterung", las ich vor. "Patient flach lagern, 24 Stunden Bettruhe, Beobachtung wird fortgesetzt." Ich blickte auf. "Das hört sich mehr nach Hausmitteln an als nach einer medizinischen Behandlung." "Dieses Notfallprogramm", meldete sich Holodoc wieder, der mich offensichtlich belauschte, "zieht die neuesten medizinischen Erkenntnisse in Betracht." Die Stimme klang ganz schön arrogant. Genauso, wie ich sie von ...
nächtelangen Star-Trek-Marathons mit Kathi in Erinnerung hatte. "Leichte Gehirnerschütterungen müssen normalerweisenicht medikamentös behandelt werden", tönte er. "Bei einer Verschlechterung wird sich dieses Programm proaktiv melden, um weitere Unterstützung seitens des biologisch-organischen Hilfspersonals anzufordern." Ich brach fast vor Lachen zusammen. "Ist ja schon gut, Doc. Ich habe verstanden." "Bitte halten Sie jetzt das Tablet über den nackten Fuß des Patienten." Das Ding konnte anscheinend mehr als ein normales Tablet. Das Videobild veränderte seine Farben mehrfach, und zeigte schließlich einen roten Fleck. "Leichte Verstauchung des Sprunggelenks. Bitte legen Sie ein Therapieband um den Knöchel und injizieren Sie eine Tagesdosis Schmerzmittel." Das Display blinkte in der rechten oberen Ecke. Genau dort, wo in der Realität der Koffer stand. Und richtig, als ich wieder dorthin kam, blinkte es an zwei Stellen im Koffer. Ein anderes, längeres Band und eine kleine Ampulle. Allerdings keine Spritze. Nachdem ich beides herausgeholt hatte, führte mich die Markierung wieder zurück zu unserer Patientin. "Also das Ding scheint ja idiotensicher programmiert zu sein." "Über ein Jahrzehnt Entwicklungsarbeit", meinte Frank, "wenn ich Papa richtig verstanden habe." Er nahm mir das Band aus der Hand, und legte es nach einem kurzen Blick auf den Bildschirm mehrfach um den Fuß. Das Band schien kurzfristig flüssig zu werden, und bildete danach eine feste Kompresse. "Wow! Und so etwas auf einer ...