1. Freier Fall


    Datum: 18.04.2019, Kategorien: Ehebruch Autor: Sandra

    erstarren wie Salzsäulen, bringen kein Ton mehr heraus. Wie von Wut und Enttäuschung getrieben schmeiße ich die Sachen, die ich immer noch in der Hand habe auf die beiden. "Du Schwein!" ist das einzige was ich in diesem Moment herausbekomme. Geschockt blickt mich mein Mann an, sein Blick wechselt zwischen mir und dem Flittchen auf ihm. Er versucht sich von ihr zu lösen, wirft sie von sich herunter. Doch ich bin schon wieder auf dem Weg nach draußen. "Sandra warte, es ist nicht so wie du denkst!" ruft er mir nach. Woher will er wissen was ich in diesem Moment gedacht habe? Habe ich mir Vorwürfe gemacht? Nein! Ich war wütend, enttäuscht, ich wollte einfach nur weg hier. Wie von Sinnen schlage ich die Tür hinter mir zu, da sehe ich das Auto, ohne nachzudenken schlage ich mit meinen bloßen Händen darauf ein. Ich sehe wie mein Mann nur mit einem Laken um die Hüfte die Tür öffnet. "Sandara warte doch, lass es dir erklären!" Ich wollte keine Erklärung. So schnell es meine Beine zuließen rannte ich zu meinem Auto. Kaum dass ich drin saß, erreichte auch mein Mann mein Wagen, er wollte gerade die Beifahrertür öffnen, als ich schnell die Zentralverriegelung betätigte. Er hämmerte gegen die Scheibe "Mach auf!". Ich heulte bitterlich, hatte mein Gesicht in meinen Händen vergraben. Mein ganzes Leben, alles eine Lüge. Ich brauchte Abstand, ohne meinem Mann eines Blickes zu würdigen setzte ich mich in Bewegung, wenn er vor meinem Auto gestanden hätte, wäre ich mir nicht sicher gewesen, ob ...
     ich Rücksicht genommen hätte. Im Rückspiegel sah ich ihn noch stehen, bis ich um die nächste Kurve bog. Ohne die geringste Vorstellung bin ich einfach drauf los gefahren, ich kann von Glück sprechen, dass ich in dieser geistigen Abwesenheit nicht irgendeinen Unfall gebaut habe. Ich hielt erst auf einem Parkplatz weit außerhalb der Stadt an, ich schaute in den Spiegel, mein Gesicht sah absolut verheult aus, immer wieder musste ich an die Situation denken, was mir abermals die Tränen kommen ließ. Erst jetzt bemerkte ich, das stetige brummen meines Handys in der Handtasche. Ich brauchte gar nicht hin zu sehen, war mir doch klar, wer es sein musste. Doch ich wollte nicht mit diesem Lügner und Betrüger sprechen, nie wieder. Aber wo sollte ich bleiben? Was hatte ich jetzt vor? Ich fand mich in einer Situation wieder, die mein geordnetes Leben nie hätte zugelassen. Stundenlang saß ich so im Auto, bis sich die Sonne hinter den Bäumen versteckte. Ich musste irgendwo schlafen, doch nach Hause wollte ich nicht, nicht solange mein Mann noch da ist. Ich griff nach meinem Handy und rief Gabi an. Gabi und Marco sind Freunde von uns, wir kennen uns schon seit Jahren. Viel konnte ich nicht sagen, mit meiner schluchzenden Stimme, doch Gabi verstand und natürlich konnte ich vorbei kommen. So machte ich mich auf den Weg, es dauerte einige Zeit, den ganzen Weg zurückzufahren. Ich war froh, als ich endlich an ihrem Häuschen ankam. Gabi wartete schon an der Tür, wie sie später sagte, machte sie sich ...
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