Meine Sabine
Datum: 26.03.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: tommynorden
Geldscheißer im Keller stehen?" Ups! Schon wieder so ein Fallstrick, an den ich nicht gedacht hatte. Klar, nicht jeder konnte sich mehrere Autos leisten. Da waren wir schon echt privilegiert gegenüber vielen anderen, auch wenn es nur über die Firma lief. "Du kannst mir glauben, meine Eltern haben sich schon überlegt noch einen Wagen zuzulegen, aber mein Studium steht da im Wege." "Gibt's da nicht Bafög oder wie das heißt?" "Stimmt, aber dafür verdienen meine Eltern zu viel. Sie kommen gerade über die Grenze und dann gibt's eben nichts. Also zahlen mir meine Eltern das Studium. Logisch, dass ich da nicht viele Ansprüche stellen kann." "Glaub ich Dir." "Und? Erzähl weiter über Dich." "Was soll ich weiter erzählen?" "Was hörst Du für Musik beispielsweise oder was liest Du für Bücher?" "Bücher ist schnell geredet. Meist sind es Fachbücher oder Bücher über Holz- und Metallbau. Und dann den Mist, den ich für die Berufsschule lesen muss." Sabine grinste. "Ich muss ja auch viel lesen, aber da habe ich mehr Freiheit. Aber Du wirst doch auch anderes lesen." "Echt selten, denn meist habe ich keine Zeit dafür." "Warum? Am Abend oder am Wochenende?" "Du bist gut. Meistens schaffe ich bis fünf. Bis dann zu Hause bin, was gegessen habe, Dusche, Training und Fahrstunden kommen noch dazu, dann bin ich echt müde, wenn ich dann im Bett liege." Sie schaute mich leicht erstaunt an. "Außerdem muss ich morgens um halb fünf aufstehen." "Echt? Boah! Da komme ich manchmal erst zurück." "Toll, würde ...
ich auch mal machen wollen, aber so lange halte ich meistens nicht durch. Ab zehne ist bei mir meistens Sense." "Klar, versteh ich. Würde ich wohl auch machen. Schaffst Du so lange?" "Ja! Um halb sechs bin ich im Geschäft und meist ab sechs oder Sieben auf den Baustellen, je nachdem, was noch vorbereitet werden muss." Ich merkte, dass Sabine von dem Bereich keine große Ahnung hatte. Aber sie gab es auch gleich zu. "Wow! Hätte ich nicht gedacht. Aber davon habe ich null Ahnung, echt!" "Und am Wochenende darf ich dann mit meinem Vater noch seine Baustellen anschauen. Ich soll ja schließlich auch Bescheid wissen, meint er." "Das artet bei Dir ja noch richtig in Arbeit aus. Da musst Du ja klasse verdienen." "Hast Du eine Ahnung." "Was? Das ist ja Ausbeutung, was die mit Dir machen." "Ich bin halt nur Lehrling und mehr nicht." "Was verdient denn ein Arbeiter so in etwa?" "Lass mich überlegen ... 1975 hatte der normale Arbeiter etwa 630 Mark brutto. Dann gibt's natürlich noch Zuschläge, ist aber nicht berauschend." "Boah! Echt so wenig? Ich hatte immer gedacht, das ist wesentlich mehr." "In der Industrie kannst Du mehr kriegen, aber nicht im Handwerk." "Krass! Hätte ich nicht gedacht." "Ist aber so." "Und? Hast Du eigentlich auch Urlaub?" "Klar!", schwadronierte ich einfach drauf los und wusste im nächsten Moment nicht, was ich sagen sollte. Tatsächlich hatte ich dieses Jahr erst zwei Wochen Urlaub gehabt. Eben die beiden Wochen Handwerkerferien. Allerdings hatte ich in der Zeit mit ...