1. Gedanken - Poker in der Sauna


    Datum: 14.03.2019, Kategorien: Verführung Autor: Georg30

    Das Aufstehen war in dieser Woche ein anderes. Es war Montag und ich freute mich irgendwie darüber, daß der Wecker läutete. Irgendwie mußte ich schmunzeln, denn das grenzte an Perversität. Aber mein erster Gedanke war so klar, wie selten ein Gedanken in der Früh. "Montag bedeutet nur mehr zwei Tage bis zum Tag X". Eigentlich mußte ich mir ja eingestehen, daß es ja kein wirklicher Tag X sein würde. Vermutlich nichts, was mein Leben verändern würde. Es war aber das Prickeln, das Spiel, das mich in den Bann zog. Die Erwartung, die Vorfreude. Ich bin kein Poker-Spieler und mag eigentlich Glücksspiele nicht besonders. Aber ich vermutete, daß es genau dieses Gefühl war, das ein Poker-Spieler empfinden mußte. Eine Mischung aus Aufregung, vielleicht sogar ein bißchen Furcht und Anspannung, positiver Anspannung. Während ich mir im Bad die Zähne putze und meinem nicht gerade sehr attraktiv angerichteten Ich ins Gesicht schaute, kamen doch gewisse Zweifel auf. Möglicherweise würde sie einfach wieder umdrehen, möglicherweise würde sie gar nicht kommen. Wieviele Leute waren im Chat einfach nur drauf aus, sich einen Spaß zu machen, möglicherweise sogar gemeinsam mit Freunden. Hatte ich das mit meinem Alter wirklich nötig? Ja, ich hatte es und ich erinnerte mich gleich wieder daran, daß es ja nicht um einen verzweifelten Beziehungsversuch, sondern um Lebenslust im wahrsten Sinne des Wortes ging. Es ging genau um die Art von Gefühl, daß das Leben bunt und lebenswert macht. Außerdem lief ...
     mir bei der Erinnerung des letzten Chat ein wohliger Schauer über den Rücken. Ich hatte mittlerweile schon ein ganz gutes Gefühl, welcher Art von Charakter mein Gegenüber vor dem anderen Computer war. Und einsam_w24 war spontan und verrückt. Das hatte mir von der Begrüßung bis zum Schluß gefallen. In der Arbeit mußte ich nur gelegentlich daran denken, manchmal kam mir ein Schmunzeln aus und manche Kollegen und Kunden konnten das wohl nicht in das gerade ablaufende Gespräch einordnen. Ich war einfach gut gelaunt und das sollten die anderen auch merken. Zu Hause genoß ich einen Abend für mich. Irgendwie komisch, denn oftmals trieben mich diese Abende allein zu Hause an den Rande einer Depression. Dieses Mal aber war ich einfach mit mir und der Welt zufrieden, lag faul vor dem Fernseher und ging früh zu Bett. Dieses Mal fiel mir das Schlafen gehen nicht so leicht, aber irgendwie genoß ich die Gedanken, die sich ständig um das morgige Rendez-vous drehten. Was war mir da eingefallen? Eine unbekannte Frau beim ersten Date in einem Dampfbad zu treffen? Bei dem Gespräch was wir schon hatten? Der Schlaf überkam mich dann doch und wie sooft konnte ich mich am nächsten Tag nicht an die Träume der vergangenen Nacht erinnern. Vermutlich waren Träume vom Rendez-vous dabei, denn der letzte Gedanke vorm Einschlafen war daran und mein erster Gedanke in der früh drehte sich ebenfalls darum. Ich stand wie immer auf, fröstelte auf dem Weg zum Bad, aber heute war es anders. Ich war hellwach, ...
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