Das Geheimnis von Huberta Teil 01
Datum: 15.02.2019,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
Autor: by6secrets
ansahen und die Realschule ihnen als völlig ausreichend vorkam. Jetzt mit knapp neunzehn war ich volljährig und hatte einen Aushilfsjob, der mir ein Leben in einem billigen Zimmer in Hamburg ermöglichte. Ich konnte meine eigenen Entscheidungen treffen. Damals mit noch nicht einmal fünfzehn Jahren hatte es mich hart getroffen, von meinen Freunden und der vertrauten Stadt wegziehen zu müssen, um in dem Hotel weit außerhalb der Stadt meine Ausbildung zu beginnen. Es hatte mehr als ein Jahr gedauert, bis ich die Situation akzeptiert hatte. Meine Pflegemutter -- meine ursprünglichen Eltern waren bei einem Verkehrsunfall gestorben, als ich nur acht Jahre alt war und es gab keine bekannten Verwandten -- hatte versucht, meinen Pflegevater noch zu überreden, ob es nicht auch zu einem Wechsel auf eine Fachoberschule reichen würde, aber es hatte nichts gefruchtet. Danach war ich nur in den Weihnachtsferien zu Hause gewesen. Jetzt war ich achtzehn und würde bald neunzehn Jahre alt sein. Ich war wild entschlossen, mir keine Vorschriften mehr machen zu lassen, weder von meinen Pflegeeltern noch von meinem amtlichen Vormund, der ein griesgrämiger Sozialarbeiter war, der meinen Pflegeeltern noch nicht einmal dann einen einzigen Stein in den Weg gelegt hatte, als diese mich ganz allein zur Ausbildung in dieses gottverlassene kleine Dorf geschickt hatten. Und dann war dieses Hotel, das hauptsächlich von Jägern und Rentnern frequentiert wurde, auch noch weit außerhalb des Dorfes gelegen. Auf ...
keinen Fall würde ich mir es antun, weiterhin der Außenseiter im Hotel zu sein. Ich wurde zuerst immer als der Dumme angesehen, der kein richtiges Deutsch kann und mit dem man laut und deutlich sprechen muss, da ich meinen leichten französischen Akzent nicht hatte ablegen können. Es dauerte oft lange, bis auch Dauergäste realisierten, dass ich in grammatikalischer Hinsicht die deutsche Sprache genauso gut oder besser als sie selber beherrschte, auch wenn meine Aussprache leicht fremdländisch klang. Sie sahen einen jungen, kleinwüchsigen Hilfskoch, dem sie automatisch nicht viel zutrauten. Wenn ich aus dieser Falle herauskommen wollte, dann musste ich lernen, um eine besseren Beruf bekommen zu können. Ich hatte mich also entschlossen, das Abitur zu machen, und vielleicht sogar danach studieren zu können. Das BAföG für Kollegschüler war elternunabhängig -- so brauchte ich nicht bei meinen Pflegeeltern oder bei dem ehemaligen Vormund vorstellig zu werden. Der erste Tag in Hamburg an der Schule und bei der Behörde war nicht ereignisreich. Er bestand zum größten Teil aus Warten - warten auf die Ausgabe von Schülerausweis und warten auf die Ausgabe von Bücherlisten. Sich in die Schlange einreihen, um sich in Kurse eintragen zu können oder einen Termin für eine Beratung zu bekommen. Mit anderen Worten, es war scheisslangweilig! Glücklicherweise hatte ich ein Zimmer in einer Art WG in Barmbek ergattern können. Es war kein großes Zimmer, aber es reichte. Zudem war der andere Mitbewohner ...