1. Entflohen!


    Datum: 20.10.2017, Kategorien: BDSM Autor: Achterlaub

    Entflohen ! Ja. Ich, Adam Volupta, muss gestehen: ich habe mehr als ein Jahr gesessen. Solange war ich eines winzigen Fehlers wegen gefangen. Ich habe für meine Schandtaten bitter gesühnt. Das Merkwürdige ist nur, dass mir die Zeit nicht lange vorkam. Es war mehr ein Rausch, ein zeitloses Dahindämmern. Von diesem Lebensabschnitt entferne ich mich in Lichtgeschwindigkeit, so dass mit jeder Stunde das Andenken an diese Zeit schwächer wird. Deshalb muss ich es jetzt, bevor ich es aus dem Gedächtnis endgültig verloren habe, für euch schreibend bewahren. Es begann wie immer damit, dass ich mich am Abend für meine Raub- und Diebeszüge fertig machte. Die Kleidung musste hierfür stets staub- und fusselfrei sein. Ich wollte schließlich keine verräterischen Spuren hinterlassen. Das galt selbstredend auch für die Schuhe, deren Oberleder ich ebenso wie die Sohle sorgsamst reinigte, bevor ich das Haus verließ. Aus demselben Grund habe ich auch vorher intensiv geduscht. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass Schuppen mich verraten und überhaupt, dass Haare, selbst feinste Körperhärchen unnötige Aufmerksamkeit auf mich lenken könnten. Wichtig war vor allem nicht aufzufallen. Niemand sollte schon beim bloßen Anblick argwöhnisch werden. Ich durfte nicht wie ein gemeiner Dieb oder Räuber aussehen. In meiner Vorsicht war ich sogar darauf bedacht, die Wohnung penibel sauber zu halten. Wenn ich erwischt würde - dies war nun mal das Berufsrisiko - durfte ich nicht schon bei einer oberflächlichen ...
     Hausbesichtigung als das auffallen, was ich in Wirklichkeit war und tat. Dies hatte ich im Wesentlichen schon nach der Arbeit erledigt. Die Wohnung war bereits durchgesaugt, der Abwasch in der Spülmaschine verstaut und alles Unnötige, Überflüssige an Ort und Stelle in den Schränken und auf den Regalen untergebracht. Jetzt musste ich nur noch das nötige Werkzeug unauffällig wegstecken. Geld, Handy und vor allem die für solche Exkursionen notwendige Kreditkarte hatte ich bereits an mich genommen. Die Schlüssel waren in der Hosentasche sorgsam verstaut. Einen Gürtel hatte ich unverdächtig umgelegt. Was fehlte waren noch Ketten und ein Ring - Sie wissen schon, was ich meine -, die schon bald ihren bestimmungsgemäßen Ort am Körper fanden. Ich suchte nur noch etwas zum Verstauen. Mein Blick fiel in der Küche auf eine dunkelblaue Nylontasche. Sie lässt sich klein wie ein Briefumschlag zusammenfalten und dann ohne Aufsehen in der Jackeninnentasche unterbringen. Proviant schien mir nicht erforderlich mitzunehmen. Ich würde im Bedarfsfalle eine Tankstelle aufsuchen können, die bekanntermaßen an der Strecke zu meinem Einsatzort lag. Damit schien ich ausreichend vorbereitet. Natürlich rechnete ich durchaus damit, dass ich vielleicht ein oder zwei Tage meine Wohnung nicht sehen könnte, wenn ich etwa überraschend doch festgehalten werde. Aber ich war mir sicher, sogar ganz sicher, dass ich spätestens am dritten Tage wieder gemütlich in meiner Behausung sein würde. Schließlich müsste ich ...
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