Clara - Teil 1: Das Kennenlernen
Datum: 17.11.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Alex Ghost
sie grinsend. "Na bloß gut, dass das Wetter im Gegensatz zu deiner Frisur wenigstens vor deinem Humor halt gemacht hat.", antworte ich und reiche ihr meine Hand nach hinten. "Alex." Sie schüttelt sie herzlich. "Clara" Als sie ihre Haare aus dem Gesicht streicht, blicken mich strahlend zwei leuchtend grüne Augen an. Ihre durch die Kälte schon etwas blassen Lippen formen ein breites, gewinnendes Lächeln und ihre schmale Nase wird von ein paar Sommersprossen verziert. Sie wirkt wie ein Engel, der es zur Sintflut nicht rechtzeitig auf die Arche geschafft hat. Sie taxiert mich kurz mit einem neugierigen Blick und wendet sich dann Tina zu, die offenbar von unserer Anhalterin noch mehr fasziniert ist als ich. Als sie nach ein, zwei Augenblicken nicht reagiert, knuffe ich sie von der Seite an. "Das ist Tina." Diese blickt mich ganz kurz an, als wäre sie grad aus einem Traum erwacht und ich glaube zu erkennen, wie sie ein ganz klein wenig rot wird, als sie sich wieder nach hinten wendet. "Freut uns, dich kennenzulernen." Clara antwortet zwar nach nur einem Sekundenbruchteil aber eben doch nicht sofort. "Ich freu mich auch." Diese kleine Pause war viel zu kurz, um wirklich etwas auszusagen, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass genau da ein Funke zwischen den beiden Mädchen aufblitzte und mir klar machte, dass die zwei bald beste Freundinnen sein würden. So kitschig es auch klingen mag, aber Clara war für uns sofort von einer gewissen Magie umgeben. "Wie bist du eigentlich auf die ...
Idee gekommen, hier im Regen spazieren zu gehen?" "Ach ich will ein paar Tage nach Hause zu meinen Eltern und ein paar Freunde besuchen. Und danach vielleicht an die Ostsee und noch die letzten Sommertage genießen. Tja und vorhin im Zug hieß es dann, dass zwischen Haltern und Münster nur Schienenersatzverkehr fährt. Der ist natürlich grad losgefahren, als ich mit meiner ätzenden Tasche vom Bahnsteig angehetzt kam. Naja und da blieb mir nichts weiter übrig, als den Rest eben zu trampen. Zuerst hab ich's auf der Münsterstraße versucht, aber die ist heut irgendwie wie ausgestorben. Bin dann halt irgendwann Richtung Autobahn abgebogen. Blöd nur, dass dort nichts mehr zum Unterstellen war." Sie zuckt die Achseln. "Aber so hab ich wenigstens nette Gesellschaft gefunden." strahlt sie fröhlich uns an. "Hast du denn keinen Koffer? So mit Rollen und so?", will ich wissen. "Doch hab ich. Aber bei dem ist mir kurz bevor ich los wollte der Reißverschluss gerissen." Mir schwant etwas. "Wie hast du das denn hinbekommen?" "Ach ...", druckst sie etwas herum. "... hab zu viele Klamotten einpacken wollen.", gesteht sie schließlich kleinlaut und lässt den Kopf etwas hängen. Als Tina und ich losprusten stimmt sie aber sofort mit ein. "Ach das kenn ich nur zu gut." gibt Tina lachend zu und streichelt Clara aufmunternd über den Oberschenkel. Das stimmt. Ich denke an das Monstrum, das ich ihr zu unserem letzten gemeinsamen Urlaub geschenkt habe. Vermutlich würde ich da rein passen. Und ich muss ihn ...