1. Der Deal


    Datum: 11.10.2017, Kategorien: Romantisch Autor: elonagrey

    spürte, wie die Hitze ihm ins Gesicht schoss und der Schweiß auf die Stirn trat. Hier saß er nun in einer Kopulationsmanufaktur und blickte einer Arbeitskollegin ins Gesicht. Samantha respektive "Babette" stand wie angewurzelt da, ihr Gesicht wurde blass, ihre sonst so vollen Lippen ein Strich. Auch sie hatte ihn sofort erkannt. "Upps, da kennt man sich" kicherte die Alte, die die Königinnen der Nacht vorgestellt hatte. Finn saß versteinert da. Tausend Gedanken schossen wie Flipperkugeln durch den Kopf. Seine Reputation. Das Büro. Seine Familie. Alles würde rauskommen. Das gab, verdammt noch eins, keine Bonuspunkte und auch kein Freispiel. Die Dame des Hauses brach professionell das peinliche Schweigen. "Ich betone an dieser Stelle die Diskretion als Grundlage unseres Hauses. Nichts was in diesen Räumlichkeiten stattfindet, findet seinen Weg nach draußen." Finn hörte die Worte, schenkte ihnen aber keinen Glauben. Samantha verlor auch nichts von ihrem Entsetzten im Gesicht. Wieder ergriff die Frau das Wort: "Babette, vielleicht gehst Du erst mal nach oben" Abwesend nickte Babette/Samantha, warf Finn noch einen gehetzten Blick zu, drehte sich um und verschwand hinter dem Vorhang. "Nun", sprach die Puffmutter, das war sie, da konnte sie noch so elegant daher kommen, "nach dieser kleinen Schrecken würde sie bestimmt Tanja, Monique, Nadine oder Yvonne sehr gerne etwas ablenken." Alle vier strahlten Finn an, auch wenn er glaubte, hier und da ein amüsiertes Schmunzeln zu sehen. Er ...
     war alles andere als amüsiert. Ganz im Gegenteil: ihm war speiübel. Er wollte nur noch raus, warf einen letzten Blick auf die vier sich aufreizend darbietenden Schönheiten. Selbst der Anblick der aufs appetitlichste servierten Lachsschnittchen konnten ihn nun nicht mehr locken. Ernüchtert meinte er nur, dass er jetzt gehen würde. "Natürlich, diese Entscheidung steht Ihnen immer zu" antwortete die Frau freundlich, aber bedauernd. "Sie sind uns aber jederzeit willkommen." Tanja, Monique, Nadine oder Yvonne winkten ihm zu und verließen den Raum. Finn lies sich zur Tür führen. Die Nachkühle im Gesicht brachte ihn wieder zu Verstand. Wie ein Dieb hetzte er zu seinem Wagen. Er wollte nur noch weg von diesem Ort, fuhr planlos durch die Stadt. Wie konnte er nur in diese Situation geraten? Was würde Samantha tun? Würde sie die Situation ausnutzen? Ihn bloßstellen? Oder jedesmal rot anlaufen, wenn sie ihn sah, bis Kollegen verwundert nachfragen würden? Was sollte er tun, wenn sie von seinem Bordellbesuch berichten würde? Sie müsste ja das nur in den Raum stellen, die Gerüchteküche würde den Rest erledigen. Und ihn. Stefanie. Nie könnte er ihr das erklären. Das würde sie nie verstehen! Wie würde sie reagieren? Zunächst weinen, sicher. Dann Flucht zur Mutter? Scheidung? Finn fühlte sich schlecht. Sollte er von sich aus seine Frau ansprechen? Ihr alles beichten? Bevor es zu spät war und sie es über Umwege erfuhr? Könnte Samantha auf die Idee kommen, seine Frau anzurufen? Seine privaten ...
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